Chrendoi (Χρῇνδοι, var. Χρίνδοι), Volk in Hyrkania am südöstlichen Eck des kaspischen Meeres, von der Binnenlandschaft Arsitis an bis zum Unterlauf des Maxeras, Ptol. VI 9, 5; an der Grenze von Media wird zugleich der Fluss Charinda (s. d.) vermerkt. Der Orientalist Ed. Sachau nimmt einen Zusammenhang dieser Namen mit Chneňṭa des Awestâ, pahlavi Chnãn, an und übersetzt Chneňṭem yim Vehrkânôšayanem mit ,Charindas, Sitz der Hyrkanier‘ eigentlich ,Chneňta, Siedlung (Kulturbezirk) von Hyrkania‘, s. ZDMG XXVII 1873, 147 und S.-Ber. Akad. Wien 1873, 472. Die Hauptschwierigkeit besteht in der Vertretung des Lautcomplexes chr- durch chn-, welche auf arischem Sprachboden ohne Analogie dasteht; begrifflich könnte chreñta, kereñta skr. kṛnta ,zerschneidend‘ denselben Sinn ergeben wie chneñta, von der Wz. khan zd. kan- ,ausgraben, scharren‘.