2)Χνουβίς, Stadt in Oberägypten auf dem rechten Nilufer etwa halbwegs zwischen Tuphion (Tūd) und Eileithyiaspolis (El Kāb). Ptolem. IV 5, 73. Da der Name augenscheinlich mit dem des Gottes Ch. (Nr. 1) zusammenhängt und wir genau an der angegebenen Stelle, aber auf dem andern Ufer, in der That einen Ort kennen, an dem dieser Gott verehrt wurde, Ed Dēr, dreiviertel Stunden nordwestlich von Esneh, so hat Wilkinson (Modern Egypt II 266) sehr ansprechend in diesem die alte Stadt Ch. wiedererkennen wollen, obwohl es nicht auf demselben Ufer des Stromes liegt, wie Ptolemaios angiebt. In der That führte der altägyptische Ort Sōchet, dem das heutige Ed Dēr zu entsprechen scheint (s. o. Nr. 1), als Kultort des Gottes Ch. auch den Namen Pěr-chnūm
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oder Pi-chnūm ,Haus des Gottes Ch.‘ mit dem Zusatze ,von Sōchet‘ (Brugsch Dict. géogr. 103). Daraus konnte leicht Ch. werden, da das p oder pi des Wortes pēr oder pēj ,Haus‘ (stat. construct. pěr- oder pi, p) in späterer Zeit gewöhnlich für den männlichen Artikel p oder pi gehalten und dann oft weggelassen worden ist (vgl. z. B. Hermonthis); ausserdem war bei den Griechen die Verwechslung der ägyptischen Götternamen mit den durch Vorsetzung jenes Wortes pěr- ,Haus‘ davon gebildeten Ortsnamen ganz gewöhnlich; vgl. Bubastis, Buto, Mendes.