Chionitae, ein nordisches, den Persern bald feindliches, bald mit ihnen verbündetes Volk, im J. 356 mit Euseni, im J. 358 mit Gelani zu den gentes extimae gerechnet, im folgenden Jahre unter seinem rex Grumbates neben Albani und Segestani an der Belagerung von Amida durch Sapor II. beteiligt; Ammian. Marc. XVI 9, 4. XVII 5, 1. XVIII 6, 22. XIX 2, 3. Zweihundert Jahre später heissen die Türken vom Altai und im Zweistromland bei den Persern Κερμι-χίωνες, Theophan. frg. in Corp. scr. Byz. vol. I 484, oder Ἑρμη-χίονες, Theophan. Chron. p. 371 vom J. 563, d. i. nach volkstümlicher Umdeutung des Namens Χουννί (Theophylact. Sim. VII 7. 8) ,die Heißblütigen‘, npers. Germ-chûni, von chûn zd. vohum ,Blut‘. Nach Zonar. XII 20, 1 soll bereits Carus im Kampfe mit den Hunnen, den Kampfgenossen der Perser, sein Leben verloren haben; die armenischen Chronisten verlegen den Hauptsitz der Hun- oder Hiunkḥ an die Nordseite des Kaukasos. Die Qyaona, Hwyauna des Awestâ, die Gegner des Kavi-Vištâçpa und des zoroastrischen Glaubens, erklärt man jetzt freilich als blosse dissidentes, welche abgesonderte Pfade wandeln, hwa-yaona; ebenso zweifelhaft erweist sich der Bezug der Hunu von Vaêçka zu den Hunnen der geschichtlichen Zeit; s. Chunoi, Hunni.