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RE:Chanaanos

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Eponymos v. Kanaan
Band III,2 (1899) S. 2109
Kanaan (biblische Person) in der Wikipedia
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Chanaanos (Χανάανος), der Εponymos von Kanaan, erscheint in doppeltem Zusammenhange, in babylonischer und biblischer Form der Urgeschichte. 1. Berosos muss ihn in seinen Χαλδαϊκά oder Βαβυλωνιακά genannt haben, denn sein kurzes Fragment 11, FHG II 503, das Euseb. Chron. p. 23, 32ff. Schoene und Synkell. p. 78 c aus Alexandros Polyhistor Χαλδαϊκά über Χωμάσβηλος und die andern nachsintflutlichen Könige Babylons citieren, ist untrennbar von dem frg. 3 des Polyhistor περὶ Ἰουδαίων, das Eusebios pr. ev. IX 17 p. 419 d (FHG III 212, 3) giebt. Daselbst lautet ,die Überlieferung der Babylonier‘, d. i, also des Berosos: Ch. war Sohn des uranfänglichen Belos-Kronos, Bruder des Belos II., Vater eines ungenannten (Agenor? Phoinix?) Vaters der Phoinikier, Grossvater des ,Chum, den die Griechen Asbolos nennen‘ (= Χωμάσβηλος), ferner des Mestraïm, Vaters der Ägypter, während von dem (,russigen‘) Asbolos (s. d.) die Aithiopen stammen. 2. Reiner als in dieser hellenistischen Contamination tritt die alte biblische Überlieferung der Genesis IX 18. X 6ff. zu Tage bei Jos. ant. Iud. I 130ff. Daselbst heisst Ch. Bruder des Chusos (= Kusch, des Aithiopen), des Mestraïmos (= Mizraim, des Ägypters) und des Phutes (= Put, des Libyers), Sohn des Chamos (= Ham), Enkel des Noeos (Noah) des Sohnes Lamechs, der sein Geschlecht über Methusalas, Anochos (Henoch), Jared, Malaelos, Kainos (Kenan), Enosos und Sethos direct auf dessen Vater Adamos zurückführt. Ch. ist Vater des Sidon, Amathios (Hamathi), Aradios (Arvadi), Arukaios (Arki), Chettaios (Heth), Jebusaios, Amorraios (Emori), Gergesaios (Girgosi), Enaios (Hivi), Asennaios (Sini) und Samaraios (Semari: vgl. Genesis X 15–18), deren Städte sämtlich von den einwandernden Hebraeern aufgehoben wurden, eine Erfüllung des von Noah über Chamos Kinder verhängten Fluches (= Genesis IX 25ff.). Eine teilweise Wiederholung des Stemma: Jos. a. O. I 109. Suidas nennt ihn Χαναάν.