Cerretani (Κεῤῥητανοί), iberisches Volk in Hispania citerior, im alten Periplus Ceretes (Avien. ora mar. 550), an und in den Pyrenaeen zwischen den Vasconen, Ausetanern, Iacetanern und Ilergeten (Strabo III 161 τοῦ Ἰβηρικοῦ φύλου nach Poseidonios. Plin. III 22 per Pyrenaeum Cerretani); worauf des Silius Bezeichnung für sie quondam Tirynthia castra (III 358) beruht, ist unbekannt; ein Grammatiker wie Asklepiades von Myrlea wird sie irgendwie mit Tiryns zusammengebracht haben. In den Listen des Agrippa und Augustus erscheinen als cives Latini die Cerretani qui Iuliani cognominantur et qui Augustani (Plin. III 23): wahrscheinlich hatten ihre civitates – Städte werden nicht genannt – von Caesar und Augustus mit dem latinischen Recht die ehrenden Beinamen erhalten. Die Landschaft dies- und jenseits der Pyrenaeenkette heisst noch jetzt Cerdaña (Cerdagne) und liefert gute Schinken, wie einst (Strabo III 162 aus Poseidonios; von Athen. XV 657 fälschlich auf das ,aquitanische‘ Pompaelo bezogen), die mit den kantabrischen wetteifern und den Bewohnern gute Einnahmen bringen; Martial. (XIII 54) stellt sie mit den messapischen zusammen, Athenaios mit den kibyratischen.