Cavea (von cavus), ein ringsumschlossener hohler Raum; insbesondere der Zuschauerraum des Theaters, vgl. Plaut. Trucul. 931; Amphitr. prol. 65f. Lucret. IV 76. Cic. Lael. 24. Liv. XXXIV 54. Cicero stellt de leg. II 15 circus und cavea als die Schauhäuser der gymnischen und musischen Spiele einander gegenüber. Doch bleibt der Ausdruck c. bei Dichtern nicht auf das skenische Theater beschränkt, vgl. Verg. Aen. V 340. VIII 638, bei späteren Schriftstellern wird c. auch vom Amphitheater gesagt. [1805]
C. kann in dem römischen Theater der entwickelten Form den ganzen Zuschauerraum einschliesslich der den Senatoren reservierten Orchestra (s. d.) und der XIV gradus, die den Rittern bestimmt sind (Mommsen Röm. Staatsrecht III 519f.) bezeichnen, vorzugsweise versteht man darunter den ansteigenden Zuschauerraum allein, vgl. Serv. Aen. V 340: cavea consessus est populi. Die obersten Sitzreihen, die von dem niedersten Volk eingenommen wurden, werden als summa oder ultima c. bezeichnet, vgl. Cic. senect. 14: Turpione Ambivio magis delectatur qui in prima cavea spectat, delectatur tamen etiam, qui in ultima. Senec. tranq. animi 11, 8: verba ad summam caveam spectantia. Eine strenge Scheidung der Zuschauerplätze hat Augustus durchgeführt, vgl. Suet. Aug. 44: sanxitque, ne quis pullatorum media cavea sederet, die Frauen wurden in die obersten Reihen verwiesen. Ob media cavea als der officielle Name des mittleren Stockwerks aufzufassen ist, ist freilich zweifelhaft, vgl. Hübner Ann. d. Inst. 1856, 57. Doch war durch die Umgänge, praecinctiones, διαζώματα (s. d.), eine solche Gliederung von vornherein gegeben, vgl. Stat. silv. I 6, 28: caveas per omnes. Weiteres über die Einteilung des Zuschauerraumes s. Theater.