16) Caesius Bassus, Dichter der neronischen Zeit. Als Lyriker genoss er Achtung bei Zeitgenossen und Späteren: Persius (VI 2–4) feiert ihn als ernst- und scherzhaften Lyriker, und Quintilian (Inst. X 1, 96) nennt ihn den einzigen Lyriker, der etwa ausser Horaz gelesen zu werden verdiene. Seine sonstige dichterische Thätigkeit wird von Persius (a. O. v. 3. 5f.), für uns nicht gerade klar, umschrieben: mire opifex numeris[1313]veterum primordia vocum ... intendisse, was man doch wohl am einfachsten von einem etymologischen Lehrgedicht versteht. Erhalten ist von diesen Erzeugnissen nur ein Hexameter aus dem zweiten Buch lyricorum (Priscian GL II 527). Die Lebenszeit des C. bestimmt sich durch sein Verhältnis zu Persius. Dieser ist a prima adulescentia mit Bassus befreundet gewesen, hat ihm seine sechste Satire gewidmet und sein dichterischer Nachlass ist von Bassus herausgegeben worden (vita Persii p. 58, 18. 59, 18 B.³). In jener Satire, die bei Persius Tode (24. Nov. 62) noch nicht beendigt war (vita p. 59, 17), wird Bassus senex genannt (so die gute Überlieferung v. 6; senesς, was trotz Bieger De Persii codice Pithoeano, Berlin 1890, 4 nicht einmal verständlich ist); er muss also, als er beim Ausbruche des Vesuvs 79 mit seiner Villa verbrannte (als fama gemeldet vom Schol. Pers. VI 1; Plin. ep. VI 16, 8 hat damit schwerlich etwas zu thun), ungefähr Siebziger gewesen sein (Bücheler Rh. Mus. XLI 458). Gewiss identisch mit unserm C. ist der C. Caesius Bassus, der auf einer vermutlich der neronischen Zeit angehörigen Inschrift aus Sublaqueum als Verkäufer eines Grundstücks erscheint (CIL XIV 3471); dass der Dichter C. ein Sabinum besass, wissen wir durch Persius (VI 1). Zeit und Name empfehlen die Identification mit Nr. 17.