101) Q. Caecilius Niger, ein Sicilier von Geburt, war unter dem Praetor Verres Quaestor in Sicilien (Cic. div. in Caec. 4. Ps.-Ascon. div. in Caec. argum. p. 98 Or.) und hatte selbst an dessen Erpressungen Anteil (Cic. 32–35. 56). Um Cicero von der Anklage des Praetors zu verdrängen und dann diesen zu retten, drängte er sich seinen Landsleuten gegen ihren Willen als Ankläger auf (Cic. 21. Ps.-Ascon. p. 98. 112), und Cicero musste sich erst durch die gegen ihn gerichtete Rede, die divinatio in Q. Caecilium, sein Vorrecht erringen, indem er nachwies, wie ungeeignet Niger in Vergleich zu ihm selbst wäre, den Verres zu belangen (35–47. 58–62). Niger bewarb sich damals 684 = 70 um die Aedilität (Cic. 70). Einen Witz Ciceros über seine angebliche Hinneigung zum Judentum erzählt Plut. Cic. 7, 3.
101) Cic. div. in Caec. 70 (S. 1231, 22f.) bezieht sich nicht auf eine Bewerbung Nigers um die Aedilität, sondern auf Ciceros eigene; meine Flüchtigkeit ist daher mit Recht von Sternkopf (Gedankengang u. Gliederung der Div. in Caec. Progr. Dortmund 1905, 20) und Seidel (Fasti aedilicii, Diss. Breslau 1908, 55, 5) gerügt worden.