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RE:Brygindara

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Rhodische Gemeinde
Band III,1 (1897) S. 921922
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Brygindara (Βρυγίνδαρα oder Βρικίνδηρα. In den späteren attischen Tributlisten erscheinen Βρικινδάριοι oder Βρ[ικινδάριοι ἐρ Ῥόδωι] als selbständige rhodische Gemeinde (CIA I 262f. Köhler Abh. Akad. Berl. 1869, 262. Boeckh-Fränkel Staatsh.³ II 432). Den dazu gehörigen Ort nennt Herodas in seinem auf der Nachbarinsel Kos spielenden Gedicht II 57 Βρικίνδηρα. Seit der Gründung des rhodischen Gesamtstaates (408 v. Chr.) bildeten die Βρυγινδάριοι, wie die in Rhodos allein vorkommende Form ist, eine Ktoina (= Demos) von Kamiros. Da in einer Liste der Priester des Apollon Erethimios, gefunden bei dem heutigen Dorfe Theologos etwa in der Mitte zwischen Kamiros und Ialysos, auf dem Gebiete der ersteren Stadt, unter achtundzwanzig Priestern zehn Ἰστάνιοι, sechs Ποντωρεῖς und fünf Βρυγινδάριοι genannt werden, während sechs andre Ktoinen zusammen nur sieben stellen, wird man den Ort nicht weit von dem Heiligtum zu suchen haben, IGIns. I p. 99 und nr. 730. Und wenn die Feigen von B. gerühmt werden als den attischen vergleichbar, kommt der fruchtbare Küstenstrich bei den heutigen Dörfern Phanes und Soroni wohl am meisten in Betracht, wo noch jetzt grosse Strecken mit Feigenbäumen bepflanzt sind. Lynkeus von Samos ἐν τῇ πρὸς τὸν κωμικὸν Ποσείδιππον ἐπιστολῇ, d. h. einer Vergleichung der attischen Producte mit den rhodischen (W. Schulze), bei Ath. XIV 652 c. d nennt die ἰσχάδες Βριγινδαρίδες (Βρυγ. Kaibel); Poll. VI 81, wo Βαγινδάριοι überliefert, scheint auf dieselbe Quelle zurückzugehen. Der Name ist, wie schon die in Südwestkleinasien häufige Endung -αρα beweist und Lynkeus a. a. O. hervorhebt, barbarisch, einer der zahlreichen Reste der älteren (karischen?) Bevölkerung der Insel; daraus erklärt sich die verschiedene Schreibung, Ross Reisen auf den griech. [922] Ins. II 101, 14 und Inscr. gr. ined. III p. 31. W. Schulze Rhein. Mus. XLVIII 1893, 248-251. P. Kretschmer Einl. in die Gesch. d. gr. Sprache 328. Ein stadtrhodisches Grabmal eines Brygindarios IGIns. I 166.