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RE:Bruma

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Bezeichnung d. Wintersolstitiums
Band III,1 (1897) S. 901902
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Bruma bezeichnet das Wintersolstitium, d. h. den Tag, wo die Sonne im südlichsten Punkte [902] der Ekliptik angelangt ist, also über dem Horizonte den kleinsten Tagesbogen beschreibt (bruma = brevissima dies); den Gegensatz bildet das Sommersolstitium, das von den Römern solstitium schlechthin genannt wurde (Plin. n. h. VIII 187. X 90. XVIII 220. Fasti Philocali CIL I² p. 266. 276). Der Tag fiel nach der landläufigen Anschauung der Römer auf den achten Tag vor den Januarkalenden, d. i. den 25. December, und wurde früher als Jahreswende betrachtet (Varro de l. l. VI 8: tempus a bruma ad brumam vocatur annus; vgl. Ovid. fast. I 163. Censorinus 21, 13. Serv. Aen. VII 720). Die Dauer des kürzesten bürgerlichen Tages betrug für die Römer 95/6 Stunden (Mart. Cap. VIII 846 nam solstitialis dies habet aequinoctialis mensurae horas XIIII et sextantem, brumalis vero novem et dimidiam ac tertiam portionem). Seltsamerweise wird die bruma in den Kalendern des Philocalus und des Polemius Silvius (CIL I² p. 276f.) auf den 24. November verlegt. Auch wurde nach dem Zeugnis der Geoponica (I 1, 9 p. 6 Beckh ἡ δὲ τῶν Βρούμων ἑορτή ἐστι τῇ πρὸ ὀκτὼ καλανδῶν Δεκεμβρίων; vgl. I 5, 3 p. 10) am 24. November das Fest der B. gefeiert; richtiger gesagt, die Feier begann an diesem Tage und erstreckte sich dann auch auf die folgende Zeit (Reiske zu Const. Porphyrog. II 18 p. 701 Bonn.). Nach dem Zeugnis des Clodius Tuscus (Lydus de ostent. p. 151. 154 Wachsm.) und des Servius (Georg. I 211) scheint man nämlich mit bruma auch die ganze Zeit vom 24. November bis zum kürzesten Tage bezeichnet zu haben (Mommsen CIL I² p. 287. Hartmann Der römische Kalender 92ff.).