Biraparach (Βιραπαράχ), hiess nach Laur. Lydus de magistr. III 52 p. 245f. das von Persern und Romaeern gemeinschaftlich erbaute und mit Besatzung belegte Bergcastell im Kaukasos, welches die Einfälle der Nordvölker nach Persien und Armenien verhindern sollte; meist vernachlässigten jedoch die Römer die Hut, und dies gab Anlass zu wiederholten Beschwerden von seiten der Perser. Das Castell lag nicht am kaspischen Ufer, wo seit alters Derbend (armen. Čur, Τζούρ, Agathangelus de S. Gregorio cap. 2 Ζουὰρ πύργος) als Schutzwehr dastand, sondern am Oberlauf des Terek in der gleichberühmten Klause Darīel oder Dar-i-Alân (s. Δαρεινή, Σαρματικαὶ πύλαι, Caucasicae portae Plin. VI 40, wofür missbräuchlich auch Caspiae portae gesagt wurde); denn in jener Namensform B. erkennen wir armenisch Vir-a-parhak d. i. ‚Iberer-Schutzwehr‘. Die gleichberechtigte Nebenform Ἰουροειπαάχ (so nach Hoeschel der cod. Monac., vulgo Οὐροεισάχ), d. i. armenisch i-Verojpahak, mit dem Beisatz φρούριον ἐπὶ τῶν Κασπίων κείμενον πυλῶν, gebraucht schon Priscus Panita frg. 15 p. 158. frg. 19 p. 161 bei Gelegenheit der Hunneneinfälle nach Persien und Armenien im Jahr 465ff. Die vulgäre Lesart -σάχ könnte allerdings zur Not durch Βεριασάχ Const. Porphyrog. de cerim. II 48 p. 397 gestützt werden. Der syrische Alexanderroman nennt die kaspischen Thore Vîrôf-haghar, wobei G. Hofmann an den zendischen Ardâ-Vîrâf denken will; eher dürfte Vìrôi-pahak zu lesen sein.
Vgl. dazu Marquart Erānšahr n. d. Geogr. d. Ps.-Mos. Xoren. (= Abh. d. Gött Ges. d. Wiss. N. F. III nr. 2) 103; das im syrischen Alexanderroman begegnende Wīrō-haghar wäre nach Marquart in Wīrō-pahrag = B. zu emendieren.