Bikos (βῖκος), ionische, aus dem Semitischen entlehnte Bezeichnung eines orientalischen Trinkgefässes, nach Πολυδεύκης ὁ Παριανός bei Athen. XI 784 D eines φιαλῶδες ποτήριον. Herodot I 194 und Xenoph. anab. I 9, 25 gebrauchen das Wort, wo sie von persischen Verhältnissen sprechen, Hipponax hingegen frg. 27 scheint es aus der Volkssprache zu haben. Seit dem 4. Jhdt. öfters bei Dichtern. Die Form charakterisiert Hesych als στάμνος ὦτα ἔχων, das rhetorische Lexikon bei Bekker An. gr. 226, 16 als φιάλη. Demnach scheint es ein hohes Trinkgefass mit zwei Henkeln gewesen zu sein. Der Name lebt noch in dem neugriechischen βῦκος, βῖκος fort. Vgl. H. Lewy Die semit. Fremdw. im Griech. 101.
Βῖκοι werden nicht nur als Weingefäße benutzt, wie bei Xenophon und Herodotos, sondern dienen zur Aufbewahrung verschiedenartiger Vorräte: für Oliven P. Hib. I 49, 8 (Mitte d. 3. Jhdts. v. Chr.), für Feigen Lucian. dial. mer. 14, 2, für eingesalzene Wachteln P. Lond. II 239, 12 (S. 298) (346 n. Chr.) dazu vgl. Hesych s. χεννίον, für eingesalzene Fische Athen. III 116 f., für Datteln P. Hal. 7, 5 (232 v. Chr.), für Harz P. Grenf. I 14, 4 (2. Jhdt. v. Chr.); vgl. auch P. Petr. III 65 b 11. 12. Als Flächenmaß kommt βῖκος oder βεῖκος in griechischen Papyri vor seit dem Ende der Ptolemäerzeit. BGU IV 1187, 6 (ungef. 1. Jhdt. v. Chr. Herakleopolites). BGU I 112, 15. (59 n. Chr. Fayum). P. Tebt. II 472 (Tebtynis 120/1). BGU IV 1047 Col. III 5 (131 n. Chr. Fayum). P. Oxy. I 100, 10 (133 n. Chr. Oxyrh.). P. Flor. 1, 4 = Mitteis Chrestomath. nr. 243. (Hermupolis 153 n. Chr). Über Gebrauch und Ausdehnung dieses Maßes vgl. Luckhard Das Privathaus im ptolem. u. röm. Aeg., Diss. Bonn 1914 S. 22.