Bergomum (so die Inschriften und Hss. aus besserer Zeit durchgehend; Bergome Itin. Ant. 127; Bergamum [Vergamum] Itin. Hierosolym. 548. Paul. Diac. hist. Lang. II 23. VI 20 und die hist. misc.; Pergamum Geogr. Rav. IV 30 p. 252 Ρ.; Pergamus Paul. Diac. hist. Lang. II 14. IV 3; Βέργομον Ptol. III 1, 31; Einwohner meist Bergomas, Bergomenses bei Paul. Diac. VI 18), Stadt in Oberitalien, am Fusse der Alpen, jetzt Bergamo. Nach Cato bei Plin. III 124. 125 gehörte B. dem Volksstamm der Orobier, Ptolemaios schreibt es den Cenomanen zu, Iustinus XX 5, 8 nennt es eine gallische Gründung nach Vertreibung der Etrusker. Der Name erinnert an den im Gebiete von Brixia vorkommenden Deus Bergimus (s. o.). Strabon rechnet es zu den Mittelstädten des cisalpinischen Galliens (V 213; überliefert ist Ῥήγιον, was aber Cluver wohl mit Recht verbessert); bedeutend war die Industrie der Kupferminen in der Nähe (Plin. n. h. XXXIV 2). Es war Municipium und gehörte zur Tribus Voturia (Kubitschek Imp. rom. tributim discr. 118). Im J. 452 wurde es von Attila genommen und verwüstet (hist. miscell. XV 7); im J. 460 besiegte Ricimer die Alanen bei Β. (hist. misc. XVI 1). Erwähnt auf der Tab. Peut. und bei Procop. b. Goth. II 12; inschriftlich auch Pais Suppl. 1195. Keller und Meyer Inscr. Helv. suppl. 36. Lateinische Inschriften aus B. CIL V 5112–5195. 8893–8895. Pais Suppl. [293] 720–722. Neuere Funde in B. Not. d. scavi 1881, 206. 1890, 26.