Badara (Ptol. VI 8, 9. Marcian. I 29), Ort an der karmanischen Küste östlich von der Mündung des Zorambos und westlich von Musarna; noch einmal setzt Ptolemaios VI 21, 5 B. nebst Musarna im Inland von Gedrosia an. Nearchos bei Arr. Ind. 27, 2 erwähnt westlich vom Hafen Mosarna das Dorf Barna, wo die Makedonen zum erstenmale wieder Menschen, die in Aussehen und Bräuchen nicht mehr tierisch waren, sowie Baumkulturen, Palmen und Myrten trafen; (um das Vorgebirge) herumsegelnd erreichten sie in 200 Stadien Dendrobosa. Für Barna schreibt C. Müller Badara; ebenso muss es heissen für Balara bei Philostr. vit. Apoll. III 56, wo Orthagoras das Emporion noch schöner ausmalt als Nearchos, indem er von windstillen Häfen, Rinnsalen und Gärten mit Palmbäumen, Gemüsen, Myrten und Lorbeer spricht. Wie das nahe Dendrobosa (skr. Daṇḍavâsa) zeigt auch B. indische Lautform, mag nun skr. bhadra ‚glücklich‘ oder badarî ,zizyphus‘ [2726] oder vadarâ ,Baumwollstaude‘ oder Bâdara ,Name eines drakidischen Volkes‘ zu Grunde liegen. Wie Mockler Journ. of Asiat. soc. XI 1879, 135 gesehen hat, entspricht der Lage nach genau der heutige Haupthafen der Makrânküste Gwâdar (der dem Baluči eigene Anlaut gw geht stets auf b oder v zurück). Zuerst nach Nearchos schildern wiederum die Portugiesen seit 1515 o lugar Guadare en reyno Macaran na costa dos Nautaques e Baloches, ciudad grande e rico, porto continuado de mercadores da India; auch der türkische Capitän Sidi ʿAli erwähnt im J. 1555 (Journ. Asiat. IX 1826, 73) bandar Guâdar als Handelsort der Balučen, reich an Cocospalmen und Vorräten und versehen mit kundigen Piloten. Über die heutigen Zustände vgl. The Persian gulf Pilot, London 1883, 174f.; das sieben Miles lange Cap Gwâdar, in der Mitte 480 Fuss hoch, endigt ostwärts im râs Nûh 25° 5’ nördlich, 62° 23’ östlich.