176) Aurelius Opilius, Freigelassener eines Epicureers, erst Lehrer der Philosophie, später der Rhetorik, zuletzt der Grammatik, blühte im 7. Jhdt. der Stadt. Er folgte dem Rutilius Rufus (um 662= 92?) in die Verbannung nach Asien und lebte seitdem hauptsächlich in Smyrna, mit schriftstellerischen Arbeiten beschäftigt (vgl. Suet. de gramm. 6). Werke: 1) libellus qui inscribitur Pinax (in dessen Parastichis Opillius stand, nicht Opilius, vgl. Suet. a. a. O.); davon ist wohl nicht zu trennen der index comoediarum Plautinarum, den Gellius III 3, 1 erwähnt. Dass daraus die acrostichischen Plautusargumente geflossen seien, ist eine blosse Vermutung (Osann Zeitschr. f. Altertsw. 1849, 193ff.). 2) Die Musae (über den Titel vgl. Suet. a. a. O. Gellius I 25, 17: Aurelius Opilius in primo librorum quos Musarum inscripsit), ein Werk mit mannigfaltigem Inhalt, auf das man gewöhnlich die Citate zurückführt, die sich bei Varro (vgl. Usener Rh. Mus. XXIII 682), Festus und Paulus (d. i. Verrius Flaccus; vgl. dazu Reitzenstein Verr. Forsch. 92), Iulius Romanus (vgl. Fröhde De Iul. Rom. 593) finden (weitere Spuren GL V 328, 8. II 381, 8 [?]. Anecd. Helv. 75, 34). Die meisten Citate bei Varro und Verrius Flaccus gehören in das Gebiet der gelehrten Glossographie, sind aber nicht geeignet, uns einen Einblick in die Eigenart des Werkes zu ermöglichen, aus dem sie stammen. Fragmente bei Egger Lat. serm. vet. rel. p. 27–31. Vgl. Ritschl Parerg. 180. 239. 321. 364. XV und F. Osann a. a. O.