2)Praefecti Augustales: a) zu Gabii. Municipalmagistrate aus dem Freigelassenenstande, die bei Mangel an freigeborenen Candidaten gelegentlich, zwei an Zahl, an die Stelle der für die Zeit des Claudius (CIL XIV 2794 zwischen 51 und 54 n. Chr.) und Antoninus Pius (CIL XIV 2795 vom J. 140) bezeugten Quattuorviri getreten zu sein scheinen, CIL XIV 2805. 2811. Ihr Amt
[2361] wird als Praefectura bezeichnet, CIL XIV 2802 unter Tiberius, wahrscheinlich vor 26. Neben ihnen erscheint XIV 2811 ein Quaestor, ebenfalls ein Freigelassener. Vgl. Dessau CIL XIV p. 278.
b) Praefectus Augustalis oder auch blos Augustalis wird der praefectus Aegypti seit der zweiten Hälfte des 4. Jhdts. n. Chr. genannt. Der cod. Theodosianus nennt XII 18, 1 im J. 367 n. Chr. den Tatianus und XII 1, 80. XV 1, 20 im J. 380 den Iulianus noch praefectus Aegypti, dagegen VIII 5, 37 (vgl. Krüger Cod. Theod. fragmenta Taurinensia 1879 p. 60, 22) im J. 382 den Palladius bereits praefectus Augustalis. Die Excerpta Latina barbari dagegen bemerken zum J. 367: eo anno introivit Tatianus in Alexandria primus Augustalius, VI kl. Februarias. Aber sie übertragen damit wohl nur den späteren Titel in die frühere Zeit. Dass die Notiz nicht etwa auf die Einführung des A.-titels hinweisen will, ergiebt sich daraus, dass Datierungen sub Publio Augustalio und sub eodem Tatiano Augustalio secundo folgen; vgl. Chronica minora ed. Mommsen I p. 295f.; ed. Frick I p. 364ff. Frick, der letzteres mit ἐπὶ τοῦ αὐτοῦ Τατιανοῦ Αὐγουσταλίου τὸ β’ richtig wiedergiebt, hat oben den ursprünglichen Text mit πρῶτος Αὐγουστάλιος schwerlich treffend reconstruiert. Über den praefectus Augustalis s. Not. dign. or. I 19. 23 Seeck und dazu Boecking Not. Or. p. 282f.; das Material aus dem cod. Theod. stellt Gothofredus ed. Ritter VI 2 p. 24 zusammen. Über den Index praefectorum Augustalium des Barbarus s. Mommsen Chron. min. I 272. Eingehende neue Bestimmungen bietet das iustinianische Edictum XIII: De dioecesi Aegyptiaca lex ab imp. Iustiniano anno 554 lata ed. Zachariae a Lingenthal 1891, und Novellae rec. Schoell et Kroll p. 780ff.
