2)Ἀστυάγης (so bei Herodot; bei Ktes. Ἀστυίγας [so in Photios Auszug frg. 29, 2 Ἀστυάγης . . οὗτος δὲ αὐτὸν καὶ Ἀστυίγαν καλεῖ; nach Diod. II 84 folgt bei Ktesias auf den Mederkönig Astibaras sein Sohn Aspadas ὁ ὑπὸ τῶν Ἑλλήνων Ἀστυάγης καλούμενος], wozu die babylonische Form Istuvegu stimmt). Nach Herodot regierte er 35 Jahre, das wäre 584–550 v. Chr. (Herodot rechnet anders, da er fälschlich den Fall des Mederreichs mit dem Regierungsantritt des Kyros in Persien 558 identificiert). Herodots Erzählungen über A. brauchen hier so wenig wiederholt zu werden, wie der Roman Xenophons. Nach Iustin. I 6 und Nic. Dam. frg. 66 hat A. die Rebellion der Perser unter Kyros zuerst in zwei Schlachten besiegt, in der dritten bei Pasargadai wurde er dagegen aufs Haupt geschlagen. Einen authentischen Bericht über den Fall des A. geben die gleichzeitigen Inschriften des Naboned von Babylon. Danach hat sich Kryos, König von Anzan, der Vasall des A., im J. 553 V. Chr. gegen seinen Lehnsherrn erhoben. A.s Truppen fielen von ihm ab – ein Nachklang davon ist die Harpagossage bei Herodot – und lieferten ihn dem Kyros aus, im J. 550 nahm Kyros Egbatana in Besitz (s. die Texte bei Schrader, Keilinschr. Bibliothek III 2. 99. 129f.). Bei Naboned wird A. als ,König der Manda‘ d. i. der Skythen (persisch Saken) bezeichnet; wie das zu erklären ist, ist bis jetzt noch vollständig rätselhaft. Weiteres s. Art. Medien. Nach allen Berichten ist der gefangene A. von Kyros gut behandelt; nach Ktesias hätte er ihn zum Statthalter der Barkanier (Hyrkanier, so auch Iustin. I 6) gemacht; dann aber wäre er durch Kyros treuen Diener Oibares wider den Willen des Königs getötet worden.