Astrabakos (Ἀστράβακος), ein nur in Sparta verehrter (Clem. Al. Protrept. p. 35 Pott) Heros. Sein Heroon lag nach Herodot VI 69 vor dem Hofthor des Hauses des Ariston, des Vaters des Spartanerkönigs Demaratos, weshalb ihn Wide für einen Schutzdämon dieses königlichen Geschlechts erklärt. Nach Paus. III 16, 6 war in der Nähe der Lykurgtempel und offenbar auch das unmittelbar darauf erwähnte Heiligtum der Ἄρτεμις Ὀρθία, in dessen Kultlegende A. nach III 16, 9 eine Rolle spielt. A. und sein Bruder Alopex, Söhne des Irbos, des Enkels des Agis, sollten das von Orest und Iphigeneia nach Sparta gebrachte taurische Bild der Artemis aufgefunden haben und wahnsinnig geworden sein. Schwerlich aber ist eine Beziehung des A. zur Artemis Ὀρθία, die Wide Lakon. Culte 113f. sehr wahrscheinlich als Geburtsgöttin erklärt, in der von Herodot VI 69 erzählten tendenziösen Legende zu erblicken, nach der A. in der Gestalt des Ariston den nach sieben Monaten geborenen König Demaratos zeugt, weil diese genau der (in Sparta lebendigen, vgl. Loeschcke Altspartan. Basis, Dorpater Prog. 1879) Sage von der Zeugung des Herakles nachgebildet ist. Da auch Zeus der Alkmene auf dieser Basis (Athen. Mitt. II Taf. 20, 24) nur einen Kranz bezw. ὅρμος reicht (auf dem Kypseloskasten ὅρμος und κύλιξ, Paus. V 18, 3), so dürfen die στέφανοι, die A. der Frau des Ariston schenkt, schwerlich als Eigentümlichkeit des A. betrachtet werden, wie das Wide thut, der den A. ebenso wie Orestes für Doppelgänger des Dionysos erklärt.
Die Ableitung des A. von ἀστράβη = Saumsattel wird als alt erwiesen durch den Spott der Spartaner, Demaratos sei der Sohn — nicht des A., sondern eines Eseltreibers (ὀνοφορβός), Herodot VI 96. Litteratur: C. O. Müller Dorier I 390. Gerhard Gr. Mythol. I § 332, 4. Sam. Wide Lakonische Culte 279, 115.