Arusianus. Arusianus Messius, nach der Überlieferung orator, vir clarissimus und comes primi ordinis (vgl. Mommsen Herm. IV 127), Verfasser der nach einem Bibliothekskatalog (cod. Berol. Santen. 66 saec. IX) den Gebrüdern Olybrius und Probinus (coss. 395) gewidmeten Exempla elocutionum ex Vergilio Salustio Terentio Cicerone digesta per litteras, lebte im 4. Jhdt. Dass die genannte Schrift schon vor 387 verfasst sei, wie Bücheler Rh. Mus. XLIII 293 annahm, ist unerweislich; vgl. Ihm Jahrb. f. Philol. Suppl. XVII 18 und meine Bemerkung Jahresber. LXVIII 157. Die noch vorhandene Sammlung erstreckt sich auf Verba, Adjectiva, Praepositionen und Substantiva, die eine verschiedene Construction zulassen, mit je einer oder einigen Belegstellen aus der quadriga scriptorum (quadrigam Messii sagt Cassiod. de inst. div. 25 = GL VII 211, 3, der einzige Autor, der A. erwähnt) und ist für rhetorische Zwecke zusammengestellt. Zahlreiche Beispiele stimmen mit Priscian, nach Karbaum (De orig. exempl. quae ex Cic. scriptis a Charisio, Diomede, Arusiano Messio, Prisciano Caesariensi aliis grammaticis l. allata sunt 13ff.) aus gemeinsamer Quelle; vgl. meine Bemerkungen Ind. lect. Jen. 1888/9, 5 und Keil GL VII 448. Über die Quellen der Terenzstellen vgl. Schindler Observ. crit. et hist. in Ter. 1ff.; über die Salluststellen Nitzschner De locis Sall. qui apud scriptores et grammaticos veteres leguntur 75; über die Vergilstellen Ribbeck Proleg. 208f. Ausgaben: in Mai’s Fronto (1815 und 1823, in gekürzter, fälschlich dem Fronto zugeschriebener Fassung), dann in Lindemanns Corp. gramm. I 209, zuletzt bei Keil GL VII 449—514. Vgl.
[1493]van der Hoeven Spec. litt... cum appendice de Ar. M. ex. el. Amst. 1845.