25) Hipparchos Sohn von Sparta (FHG IV 332. 333. Susemihl Litt.-Gesch. II 355. 395), verfasste ein antiquarisches und historisches Werk über sein Vaterland (Athen. III 82 e ἐν δ Λακωνικῶν), das von Pamphilos (Athen. a. a. O.) und gelegentlich von Plutarch, und zwar direct, benützt ist. Wenn auch spartanische Altertümer und namentlich die lykurgische Verfassung schon seit dem 4. Jhdt. ein sensationeller und das Romanhafte legitimierender Stoff waren, so scheint doch A. über das Gewöhnliche erheblich hinausgegangen zu sein; er liess z. B. Lykurgos die Welt von Spanien bis Indien bereisen (Plut. Lykurg. 4), nahm auch die Motive, wie er sie fand, wie er für Lykurgos eins aus der Solonbiographie stahl (Plut. Lyc. 31, vgl. Sol. 32). Er ist sicher jünger als Polybios, da Plutarch ihn eingesehen hat, um bei der Darstellung des Gemetzels von Kompasion 189 in dem Leben Philopoimens die sonst zu Grunde liegende Specialbiographie des Polybios zu controllieren (Plut. Philop. 16. Liv. XXXVIII 33. XXXIX 36. Polyb. XXII 3). Nimmt man zu der wenig Vertrauen erweckenden Haltung der speciell lakonischen Fragmente noch, was viel Wahrscheinliches hat, die mythographischen (5. 6) hinzu, die auch recht zweifelhafter Natur sind, da in einem (frg. 6) Iphitos Abkunft von Eurytos bestritten wird, so möchte die Vermutung gerechtfertigt sein, dass der Spartiate A. das im Anfang der Kaiserzeit lebhaft erwachende Interesse für das alte und echte Sparta dazu benützte, um mit einem gelehrt ansehenden, mythologisch-historischen Roman Aufsehen zu erregen.