Areios (Ἄρειος). 1) Areios oder Arios, der Fluss, welcher dem Lande Areia oder Aria den Namen gab und dem das Land seine Fruchtbarkeit verdankte. Eratosth. bei Strab. XI 515; er soll sich zuletzt im Sande der Steppe verlieren, Aristobulos bei Strab. XI 518. Arr. an. IV 6, 6. An ihm lag die Hauptstadt Areias, Alexandreia, Plin. VI 93. Nach Ptolemaios VI 17. 2 soll der ποταμὸς Ἀρείας aus zwei Hauptquellen im Paropanisos und in den Sariphabergen entspringen und in seinem Laufe noch innerhalb der Provinz die λίμνη Ἀρεία bilden. Die älteren Erklärer dachten hiebei ganz ungerechtfertigt an den See der Drangai; Kiepert nimmt jetzt an, dass der Fluss vormals hinter Ghôriân und Kusân einen See gebildet habe. Allerdings fliesst der Harêrûd in dieser Gegend durch ein versumpftes Rohrgestrüpp; man wird aber doch eher an den Unterlauf des Flusses denken müssen, der sich in breiten sumpfigen Strecken und zahlreichen abgeleiteten Canälen im Gebiet der Achal-Turkmanen verliert;
[624] von diesem nordwestlichen Teile Areias hatte Ptolemaios nur verschwommene Kunde; halbmythisch ist auch Herodots Bericht vom Flusse Akes (s. d.). Der Name des Flusses und Landes, altpersisch Haraiva, zd. Haraêva oder (Vd. I 9) Harôyu, neupersisch Harè, entspricht, wie Burnouf erkannt hat, der indischen Saráyu, von der Wurzel sar- , har- ,eilen, strömen‘; skr. sáras ‚Wasser, See‘ liegt in Sarasvatî zd. Haraqaiti, griechisch Ἀραχωτός, vor.