Arbazacius (Ἀρταβάζακος Synes. epist. 135; Narbazaicus Marcell. chron. 405), Armenier, wegen seiner Raublust mit dem Spitznamen Ἁρπαζάκιος belegt (Eunap. frg. 84). Bis zum Tode der Kaiserin Eudoxia (6. October 404) besass er am Hofe des Arcadius grossen Einfluss und scharrte solche Reichtümer zusammen, dass selbst in der entlegenen Provinz Libya Pentapolis sein Güterverwalter eine höchst mächtige Persönlichkeit war (Synes. a. O.). Doch verschleuderte er einen grossen Teil davon an Tänzerinnen und Dirnen, die ihn selbst bei seinen Kriegszügen in grossen Scharen begleiteten (Eunap. frg. 84. Zos. V 25, 3. 4). Im J. 404 commandierte er in Pamphylien gegen die eingefallenen Isaurer, schlug sie, nahm viele ihrer Dörfer und richtete unter ihnen ein grosses Blutbad an. Doch soll er sich von den Feinden haben bestechen lassen, seinen Sieg nicht bis zum Ende zu verfolgen. Nach Constantinopel zurückberufen und vor ein Gericht gestellt, wurde er durch die Fürsprache der Kaiserin, welche er seinerseits mit Geld erkauft haben soll, freigesprochen (Zos. V 25, 2–4. Marcell. a. O., wo aber der Isaurereinfall fälschlich in das J. 405 gesetzt ist. Sievers Studien zur Gesch. der römischen Kaiser 494). Bald darauf endete mit ihrem Tode auch seine Machtstellung (Synes. a. O.).
Erwähnung verdient auch der Fl. Arbazag. v. i. com. et p. einer auf dem Palatin gefundenen grossen Marmorschale. Visconti-Lanciani Guida del Palatino p. 68. CIL VI 31978.