Aquaelicium (so Fest. ep. p. 2, aquilicium Tertull. apol. 40), Bittgang um Regen, der zu Zeiten anhaltender Dürre in Rom angeordnet wurde; man zog im Traueraufzuge, die Frauen mit nackten Füssen (Petron. 44: antea stolatae ibant nudis pedibus in clivum, passis capillis, mentibus puris, et Iovem aquam exorabant: itaque statim urceatim plovebat, daher nudipedalia Tertull. apol. 40; de ieiun. 16), die Magistrate ohne Amtskleid und mit gesenkten Fasces (Tertull. de ieiun., nach dem Capitol (Tertull. apol. 40, in clivum Petron. 44). Die Feier galt dem Iuppiter (Petron. 44. Tertull. apol. 40), der gerade mit Bezug auf diese Ceremonie den Beinamen Iuppiter Elicius führte und einen Altar auf dem Aventin besass (Varro de l. l. VI 94 sic Elicii Iovis ara in Aventino ab eliciendo; der Zusammenhang zwischen aquaelicium und Iuppiter Elicius, der durch antike Fabeleien über den letzteren verdunkelt war, ist richtig erkannt worden von O. Gilbert Gesch. und Topogr. d. Stadt Rom II 154, dessen weitere Combinationen jedoch ganz haltlos und verfehlt sind, und von E. Aust in Roschers Lexik. II 657f.). Unterhalb des Aventin, vor Porta Capena unfern des Marstempels, wurde darum der manalis lapis (s. d.) aufbewahrt, den man in älterer Zeit bei diesem Bittgange in die Stadt zog (Varro de vita p. R. bei Non. p. 547. Fest. ep. p. 2. 128); am Ausgange der Republik war dieser Ritus ausser Gebrauch gekommen (apud antiquissimos Varro a. a. O.; quondam, si creditur, Fest. ep. p. 2). Das A. stand unter Leitung der Pontifices (Varro a. a. O. Serv. Aen. III 175) und hatte mit der Disciplina Etrusca nichts zu thun (über die Angaben des Fälschers Fulgentius de abstr. serm. p. 559 Merc. s. L. Lersch Fulg. de abstrusis sermon. p. 30ff.); es ist dadurch die von K. O. Müller (Etrusk. II² 318f.) angenommene Mitwirkung tuscischer aquileges, die überhaupt keine sacrale Function haben (s. Aquilex), völlig ausgeschlossen.