Apheidantidai (Ἀφειδαντίδαι), attisches Adelsgeschlecht, bekannt aus einer Inschrift des vierten Jhdts. v. Chr. (CIA II 785). In dieser Inschrift handelt es sich um den Ankauf und Verkauf von Grundstücken, bei deren Erlös ein Procent des Verkaufspreises an den Staat als Abgabe entrichtet werden musste. Boeckh-Fränkel Staatsh. d. Athener II 311. Diese Geschäfte wurden von Beamten (ἐπιμεληταί) der Geschlechter, denen die Grundstücke gehörten, im Namen ihrer Geschlechter geführt. So lernen wir als Geschäftsführer der Apheidantiden Leontios, des Kalliades Sohn, aus dem Demos Epikephisia kennen: Ἀφειδαντιδῶν ἐπιμελητῂς Λεόντιος Καλλιάδου Ἐπικηφί(σιος) ἀπέδοτο χωρίον ἐγ Κοθωκιδῶν. Die Lage des Demos Kothokidai ist bis jetzt noch nicht mit Sicherheit festgestellt worden; vgl. v. Wilamowitz Herm. XXII 124, 1. Wie das Demotikon des Leontios zeigt, ist ein Zweig des Geschlechtes der Apheidantiden einmal am Kephisos ansässig gewesen, was zur Zeit, aus der die Inschrift datiert, freilich nicht mehr der Fall gewesen zu sein braucht. Vgl. Toepffer Att. Geneal. 169. Der mythische Ahnherr der Apheidantiden (deren Zugehörigkeit zu dem Verbande der attischen Geschlechter übrigens bis jetzt weder bezeugt noch erwiesen ist) ist Apheidas, der vorletzte König der Athener aus dem Stamme des Theseus. E. Maass (Gött. Gel. Anz. 1890, 356) identificiert diesen formell mit Ἄφιδνος und schliesst daraus, dass das attische Adelsgeschlecht seinen Stammsitz in Aphidna besessen habe. Diese Localisierung entspricht nicht den topographischen Thatsachen und epigraphischen Funden.