RE:Aphake 2
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft | |||
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Strauch | |||
Band I,2 (1894) S. 2709 (IA)–2710 (IA) | |||
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2) Ἀφάκη ist ein auf den Äckern wachsendes Sträuchlein, höher als die Linse, mit feinen Blättern, λεπτόφυλλον (Diosc. II 177, vgl. Plin. XXVII 38); die Hülse und die Samen sind wie die der Linse glatt und breit (Theophr. h. pl. VIII 5, 3), besonders die Samen (Gal. VI 550), die Hülsen etwas grösser und die schwarzen Samen, an Zahl 3–4, kleiner als die der Linse (Diosc. u. Plin. a. O.). Weil sie die Schafe fett macht (Aristot. h. an. VIII 10. Gal. a. O.), aber auch von den Menschen trotz ihres unangenehmen Geschmacks zur Hungerszeit, besonders in grünem Zustande während des Frühjahrs gegessen wurde (Gal. VI 551. XI 843), wurde sie auch angebaut (Phanias bei Athen. IX 406 c. Gal. VI 551) und zwar zu Beginn des Frühlings gesät (Theophr. h. pl. VIII 1, 4). Die Wirkung der Samen wird als astringierend bezeichnet (Diosc. Plin. Gal. a. a. O.). Von Galen (VI 551) wird sie zusammen mit der Futterwicke, βικίον, Vicia sativa L., besprochen, von den Geoponikern wird sie nicht erwähnt; aber in einem Glossar des H. Stephanus (Corp. gloss. III 357, 12) wird viccia = ἀφάκη gesetzt.
Die ἀ. des Theophrast ist teils mit der Erbsenlinse, Lathyrus aphaca L. (Sprengel), teils der Vogelwicke, Vicia cracca L. (Fraas), teils mit der Futterwicke, Vicia sativa L. (Fée) identificiert (vgl. den Index bei Wimmer). Doch in seinem Commentar zu Dioskorides (II 473) hat sich Sprengel für Vicia lutea L. oder Vicia hybrida L. ausgesprochen. Es scheint in der That eine Viciaart, besonders Vicia lutea L. oder Vicia cracca L., vielleicht auch nur eine Varietät von Vicia sativa L. gewesen zu sein.
Bei Plinius freilich trägt denselben Namen auch eine andere Pflanze, von der er sagt, dass sie in Ägypten eine gewöhnliche Speise sei, nach dem Herbstaequinoctium hervorkomme, den Winter und Frühling hindurch bis in den Sommer blühe (XXI 89. 100) und einen aufrecht stehenden Blütenschaft habe (99). Dies, mit dem, was Theophrast (h. pl. VII 7, 4. 10, 3) von der bei ihm öfters [2710] vorkommenden ἀπάπη oder ἀπάτη sagt, zusammengehalten, lässt keinen Zweifel, dass diese Pflanze der Gemeine Löwenzahn, Taraxacum officinale L. oder Leontodon taraxacum L., ist.