Antiphos (Ἄντιφος). 1) Sohn des Herakliden Thessalos (und der Chalkiope Hyg. fab. 97), führte mit seinem Bruder Pheidippos die dreissig Schiffe der Einwohner von Nisyros (vgl. Diod. V 54, 1), Karpathos, Kasos, Kos, wo sein Grossvater Eurypylos herrschte, und der kalydnischen Inseln nach Troia (Hom. Il. II 676ff. Apollod. ep. 3, 13 ed. Wagn. Hyg. 97, der ihm 15 Schiffe zuteilt. Dict. I 14. 17. Dar. 14. Schol. Pind. Nem. 4, 40). Beide Brüder gingen als Enkel des Herakles mit Tlepolemos nach der Landungsschlacht in Mysien zu Telephos, um ihn für die Sache der Griechen zu gewinnen (Dict. II 5). Hygin (fab. 113) lässt den A. durch Sarpedon, Dares (23) beide durch Hektor fallen, während sie Aristoteles (Pepl. 39) zu den Zerstörern Troias zählt. Auf der Heimfahrt entkommt A. aus dem kapherischen Sturme und gelangt zu den Pelasgern, deren Land er nach seinem Vater Thessalien nennt (Apollod. ep. 6, 15, daraus Tzetz. zu Lykophr. 911). Diese Besiedlung haben jedoch nach Strabo (IX 444) erst seine Nachkommen aus dem thesprotischen Ephyra ausgeführt (vgl. dazu Schirmer in Roschers Myth. Lex. I 384). In Ephyra, welches als Mutterstadt der Koer bezeichnet wird, hatte er mit Pheidippos ein gemeinsames Grabmal (Aristot. a. a. O.).