Zum Inhalt springen

RE:Antiochos 26

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
fertig  
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Ältester Sohn und Mitregent von Nr. 25 193 vergiftet
Band I,2 (1894) S. 2470 (IA)
Antiochos (Sohn des Antiochos III.) in der Wikipedia
Antiochos in Wikidata
Bildergalerie im Original
Register I,2 Alle Register
Linkvorlage für WP   
* {{RE|I,2|2470||Antiochos 26|[[REAutor]]|RE:Antiochos 26}}        

26) Antiochos, ältester Sohn Antiochos III. und der Laodike, der Tochter Mithridates II. von Pontos, geboren wahrscheinlich im J. 220 (vgl. Polyb. V 55, 4). Babylonische Keilschrifttexte aus den seleuk. J. 104. 110. 112. 114. 115 = 208. 202. 200. 198. 197 v. Chr. nennen ihn als Mitregenten seines Vaters. Er führte als solcher den Königstitel (Ztschr. f. Assyriol. VIII 109). Nach Zenon von Rhodos (FHG III 181) nahm er neben seinem jüngeren gleichnamigen Bruder (dem späteren Epiphanes) Teil an der Schlacht beim Panion, 198 v. Chr. (vgl. die Polemik von Polybios XVI 19, 9). Im Winter 196/5 heiratete er seine Schwester Laodike (Appian. Syr. 4). Im Frühling 193 schickte ihn sein Vater von Ephesos nach Syrien, damit er von hier aus eventuell die Reichsgrenzen schütze (Liv. XXXV 13, 5). Noch in demselben Jahre raffte den etwa 27jährigen, der nach seinen Leistungen ein ‚grosser und gerechter König‘ zu werden versprach, ein plötzlicher Tod dahin. Dass Gerüchte umgingen, er sei vergiftet worden, war nach den orientalischen Gepflogenheiten so gut wie selbstverständlich (Liv. XXXV 15, 2ff.). Aus einer noch unpublicierten Inschrift aus Magnesia am Maiandros (nach einer Mitteilung O. Kerns) ergiebt sich, dass dieser A., der schon bei Lebzeiten wie sein Vater göttliche Ehren genossen hatte, identisch ist mit dem A., der in dem Priesterverzeichnis von Seleukeia in Pieria (CIG III 4458) zwischen Seleukos III. Soter und A. d. Grossen aufgeführt wird, wie das schon von A. v. Gutschmid (Geschichte Irans 34, 3) vermutet worden ist. Danach hat der von Droysen (Hell. III 2, 121ff. 133ff.) construierte und von Babelon (Rois de Syrie LXXIV ff.) behandelte jugendliche König A., der, ein Sohn Seleukos III., vor seinem Oheim A. d. Grossen eine ephemere Regierung geführt haben sollte, niemals existiert.