Antemnae (Ἄντεμνα oder Ἄντεμναι, des Verses wegen Antemna bei Sil. It. VIII 367; Einwohner Antemnas, Ἀντεμνάτης Steph. Byz.), Stadt in Latium, an der Mündung des Anio in den Tiber (daher der Name von Varro l. l. V 28 mit ante amnem, d. h. Anienem erklärt, vgl. Fest. ep. p. 17. Serv. Aen. VII 631). Sie erscheint als selbständig nur in der mythischen Periode Roms (Verg. Aen. VII 631. Dion. Hal. I 16. II 35. Liv. I 9–11. Plut. Romul. 17), zuletzt in den ersten Jahren der Republik, wo sie der Legende nach für den vertriebenen Tarquinius Superbus die Waffen ergreift. Jedenfalls wurde sie von Rom sehr früh ihrer Selbständigkeit beraubt und existierte zu Strabons Zeiten (V 230) nur als dörfliche Niederlassung. Den Namen erwähnt Plutarch (Sulla 30) gelegentlich der Kämpfe zwischen den Sullanern und Samniten vor der Porta Collina im J. 82 v. Chr. Plinius n. h. III 68 zählt A. unter die verschwundenen Städte von Latium. Ausgrabungen, welche bei Anlegung eines neuen Forts auf dem Stadthügel von A. 1886–87 gemacht wurden, haben wenige Reste uralter Quadermauern, eines Wasserreservoirs und allerlei Geräte aus Terracotta u. s. w., den älteren esquilinischen Schichten entsprechend, sowie zahlreichere Ruinen einer prächtigen Villa aus der Kaiserzeit zu Tage gefördert (Borsari Notizie degli scavi 1886, 24. 1887, 64–68. Pigorini Bull. di paletnologia 1887, 70f.). Vgl. Gell Topography of Rome 65. Nibby Dintorni di Roma I 161–164. Dennis Etruria I 64.