Andecavi, Volk in Gallia Lugudunensis an der unteren Loire, mit der Hauptstadt Iuliomagus (Ptolem. II 8, 8 Ἀνδικαοῦοι [die Hss. Ὀνδικαοῦαι oder Ὠνδικαοῦαι] ὧν πόλις Ἰουλιόμαγος). Plinius n. h. IV 107 (Andicavi und Andigavi die Hss.) nennt sie zwischen den Tricasses und Viducasses. Tacitus ann. III 41 berichtet, dass bei dem grossen von Iulius Florus und Iulius Sacrovir geleiteten Aufstand der Gallier unter Tiberius (im J. 21) die A. und Turoni zuerst losschlugen, aber mit leichter Mühe bewältigt wurden. Später haben Volk und Stadt (das heutige Angers) den gleichen Namen, civitas Andecavorum in der Not. Gall. III 5; oft bei Gregor. Tur. erwähnt, z. B. hist. Franc. II 13 de Andecavo, VI 14 apud Andecavam urbem. Die Zeugnisse in Urkunden und auf Münzen bei Holder Altkelt. Sprachsch. s. Andecavi; vgl. Longnon Géogr. de la Gaule au VIe siècle 299ff. Die Einwohner der Stadt heissen in späteren Urkunden auch Andecavenses (Andegavenses). Caesar kennt nur die Namensform Andes (nach Holder a. O. ‚Koseform‘ für Andecavi) und bezeichnet damit augenscheinlich dasselbe Volk (b. G. II 35. III 7. VII 4. Hirtius b. G. VIII 26). Orosius VI 8, 7 apud Andecavos (Var. Andicavos, Andigabos) hiemat schöpft aus Caes. b. G. III 7, wo die Hss. in Andibus bieten. Vgl. Desjardins Géogr. de la Gaule II 483; Table de Peutinger 27.