Anatha. 1) Anatha (Ἀναθώ Isid. Charac.), Castell auf einer vom Euphrat gebildeten Insel in Mesopotamien (Isid. Charac. Geogr. Graec. min. I 249, 1. Ammian. Marcell. XXIV 1, 6. Theophyl. Sim. IV 10. V 1, 2). Zosimos (III 14) setzt in dieselbe Gegend – vier Tagemärsche von Dura – ein Castell, das er Φαθούσα nennt. Jetzt ʿÂna.
Der Ort wird bereits in den Annalen Asurnasirpals erwähnt und dabei hervorgehoben, dass Anat auf einer Insel mitten im Euphrat liegt; vgl. Keilinschr. Bibl. I 98, wo An-at für Il-at zu lesen ist. A. wurde von manchen mit dem alttestamentlichen ,Hena‘ (Jesaia 37, 13. II Kön. 18, 34. 19, 13) combiniert; dagegen Delitzsch Wo lag d. Paradies? 279 und Winckler Alttestamentl. Untersuch. 102ff. Vielleicht hängt der Name der Stadt mit jenem der bekannten babylonischen Göttin Anat = Anaitis (s. d.) zusammen und rührt von einem hier befindlichen Heiligtum derselben her.