Zum Inhalt springen

RE:Althaimenes 1

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
fertig  
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Sohn des Katreus, Königs von Kreta, Enkel des Minos
Band I,2 (1894) S. 1696 (IA)
Althaimenes in der Wikipedia
Althaimenes in Wikidata
Bildergalerie im Original
Register I,2 Alle Register
Linkvorlage für WP   
* {{RE|I,2|1696||Althaimenes 1|[[REAutor]]|RE:Althaimenes 1}}        

Althaimenes (Ἀλθαιμένης). 1) Sohn des Katreus, Königs von Kreta, Enkel des Minos, Bruder der Apemosyne, Aërope und Klymene. Infolge des Orakelspruches, dass sein Vater durch ihn sein Leben verlieren werde, verliess A. Kreta freiwillig und landete auf Rhodos bei Kameiros. In Erinnerung an den Hauptgott seines Vaterlandes errichtete er auf dem Berge Atabyros dem Zeus Atabyrios einen Tempel. Über den Kult dieses Gottes vgl. W. Dittenberger de sacris Rhodiorum comment. altera (Halle 1887) 7ff. Nach Lactant. I 22 ist der Stifter dieses Zeuskultes ein Atabyrios, der einmal den Zeus bei sich beherbergt haben soll. Des A. Vater, voll Sehnsucht nach dem einzigen Sohne, schiffte ihm nach, um ihn zurückzuholen, geriet aber bei seiner nächtlichen Landung mit den Eingeborenen in Streit und wurde von seinem eigenen Sohne, der seinen Unterthanen zu Hülfe kam, unerkannt getötet. In Verzweiflung hierüber irrte der Sohn in den Einöden umher und grämte sich zu Tode. Er wurde nach einem Orakelspruche von den Rhodiern als Heros verehrt. So erzählt Diodor V 59. Apollodor (III 2, 1. 2) stimmt in Beziehung auf Orakelspruch, Auswanderung und Tod des Vaters mit Diodor wesentlich überein, weicht aber in Beziehung auf das Ende des A. ab, indem er denselben auf sein Gebet von der Erde verschlungen werden lässt. Ausserdem erzählt Apollodor, dass A. bei seiner Auswanderung auch seine Schwester Apemosyne mitgenommen habe, die von Hermes auf listige Weise (indem er frische Felle ausbreitete, welche die vor ihm flüchtende Jungfrau zu Fall brachten) verführt wurde. Als sie dieses ihrem Bruder erzählte, schenkte er der Angabe, dass ein Gott sie entehrt habe, keinen Glauben und tötete sie mit einem Fusstritt. Vgl. Art. Apemosyne. Preller-Plew Griech. Myth. II 128. A. Bekker de Rhodior. primordiis (Diss. Jen. 1882) 121ff. A. Mommsen Jahresb. LX 1889, 411.