Alphitopolis (ἀλφιτόπωλις στοά), Mehlhalle in Athen und am Peiraieus. Die erstere, zum ersten Male bei Aristoph. Ekkl. 668 (also im J. 389 v. Chr.) erwähnt, befand sich auf der Agora in Athen, wie der Zusammenhang bei Aristoph. a. a. O. ergiebt, und soll nach der Meldung eines rhetorischen Lexikons (Eustath. z. Il. 868, 37. Bekker Anecd. I 385, 32) mit einem berühmten Gemälde des Zeuxis, das die Helena darstellte, geschmückt gewesen sein. Doch stimmen in letzterer Beziehung die Zeugnisse nicht überein (s. Wachsmuth Stadt Athen II 458). Hier fand der Mehlverkauf an die einzelnen Bürger unter der Kontrolle der Sitophylakes statt, welche insbesondere darauf zu achten hatten, dass die amtlich festgestellte Preistaxe innegehalten werde (Aristot. Ἀθην. πολιτ. 51; vgl. auch Wachsmuth II 466). Die A. im Peiraieus, von Perikles erbaut (Schol. Aristoph. Acharn. 549) gehörte zu den fünf Hallen des eigentlichen Emporions, welche das Innere des Hafens umgaben, und war wohl identisch mit der μακρὰ στοά bei Demosth. XXXIV 37. Hier wurden den zur Abfahrt bereiten Schiffen die Proviantrationen an Mehl zugemessen (Aristoph. a. a. O. Demosth. a. a. O.) und es hat den Anschein, als ob sie [1638] überhaupt zur Aufbewahrung des dem Staate gehörigen Getreides gedient hätte (Wachsmuth II 101).