Aleria (Mela II 122; Ἀλερία Ptol. III 2, 5. VIII 8, 7), bedeutende Stadt an der Ostküste Corsicas, an der alten Mündung des Rhotanus [1367] (Tavignano), jetzt infolge der Veränderung des Littorals fast 1 Km. vom Meere. Ohne Zweifel ist sie identisch mit dem Ἀλαλίη genannten Ort, welchen die Phokäer 564 v. Chr. auf Corsica gründeten, aber bald darauf, von den Tyrrhenern und Karthagern bedrängt, wieder verliessen, um sich in Velia in Lucanien anzusiedeln (Herod. I 165–167. Steph. Byz. Diod. V 13, wo die Corruptel Κάραλις. Seneca ad Helv. 7). Im ersten punischen Kriege von dem Consul 495 = 259 L. Cornelius Scipio erobert (Elogium Scip. CIL I 32 = VI 1287. Flor. II 16 = III 1, 18. Zonar. VIII 11, wo corrupt Οὐαλλερία), wurde A. durch Sulla römische Colonie (Plin. III 80. Seneca a. a. O.). Eine Weihinschrift an Augustus (742–45 = 12–9 gesetzt) nennt sie c(olonia) V … P … F … (CIL X 8035), wo die Siglen für die Beinamen nicht sicher zu erklären. Erwähnt It. Ant. p. 85 an der Strasse von Mariana nach Palla. Inschriften CIL X 8034–37 (bei Plin. XXXVII 115 ist Alalia verfehlte Conjectur Silligs).