Akrotatos (Ἀκρότατος). 1) Ältester Sohn des lakedaemonischen Königs Kleomenes II., Agiade. Er lebte mit einem Teile seiner Mitbürger in hartem Zwist, dessen Anlass aus der Niederlage von Megalopolis (331 v. Chr.) abgeleitet wird, als die Spartaner beschlossen, den aus der Schlacht Zurückgekehrten die Atimie zu erlassen. A. hatte sich dagegen erklärt und sich dadurch namentlich die davon Betroffenen zu Feinden gemacht. Als daher im J. 314 v. Chr. die syrakusanischen Verbannten, verbündet mit Akragas, Gela und Messana, in Sparta einen Feldherrn gegen Agathokles suchten, war A. bereit, ihnen zu dienen. Ohne Erlaubnis der Ephoren fuhr er nach Sicilien ab; unterwegs hatte er Gelegenheit, das vom Illyrier Glaukias belagerte Apollonia zu befreien, gewann dann die Bundesgenossenschaft Tarents und übernahm auf Sicilien den Oberbefehl der Verbündeten. Aber er leistete nichts, erregte vielmehr durch Grausamkeit, Schwelgerei und allerlei Unterschlagungen allgemeinen Unwillen. Als er so weit ging, den thatkräftigen Führer der syrakusischen Verbannten, Sosistratos, bei einem Gastmahl töten zu lassen, wurde er abgesetzt und vertrieben und kehrte nach Sparta zurück, wo er nicht lange darnach, vor seinem Vater (vor 305 v. Chr.), und ohne König gewesen zu sein, starb. Er hinterliess einen Sohn, Areus (Diod. XIX 70. Paus. I 13, 5. III 6, 2. Plut. Agis 3. Holm Gesch. Sicil. II 226. Schubert Agathokles 61).