3) Aus Agrigent, ἰατρὸς, υἱὸς Ξένωνος, ἐσοφίστευσεν ἐν ταῖς Ἀθήναις ἅμα Ἐμπεδοκλεῖ. ἔστιν οὖν πρεσβύτερος Ἱπποκράτους. ἔγραψε περὶ ἰατρικῆς δωρίδι διαλέκτῳ περὶ τροφῆς ὑγιεινῶν βιβλίον αʹ. ἔστι δὲ καὶ οὗτος τῶν τινα πνεύματα σημειωσαμένων. Suid. Er soll zu Athen gegen die grosse Pest (430 v. Chr.) mit Erfolg das Anzünden grosser Feuer zur Luftreinigung angeordnet haben (Plut. de Is. et Os. 80. Oribas. Synops. VI 24, 97. Aet. V 94, 223. Paul. Aeg. II 35, 406). Die Schule der Empiriker führte, um sich das Ansehen höheren Alters zu geben, ihren Ursprung auf ihn zurück (Gal. XIV 638; vgl. Plin. n. h. XXIX 5). Das Selbstgefühl des A. geisselt die auf Empedokles oder Simonides zurückgeführte fingierte Grabschrift für denselben: Ἄκρον ἰητρὸν Ἄκρων’ Ἀκραγαντῖνον πατρὸς ἄκρου Κρύπτει κρημνὸς ἄκρος πατρίδος ἀκροτάτης (Diog. L. VIII 65. Suid.).
Akron gehörte der sikelischen Ärzteschule an und hat neben Empedokles und Philistion zur Verbreitung der Theorien dieser Schule in Athen beigetragen. Die charakteristischen Theorien der sikelischen Ärzte, die Lehre von den vier Elementen und deren Grundqualitäten sowie die Pneumalehre lassen sich, wenn auch in schwachen Spuren, bei ihm nachweisen (vgl. M. Wellmann Frg. der sik. Ärzte 70. 73); ausserdem hatte er wie Philistion und Diokles der Diätetik hohe Beachtung geschenkt. Seine diätetische Schrift περὶ τροφῆς ὑγιεινῶν (Suid s. Ἄκρων) scheint denselben empirischen Standpunkt vertreten zu haben, wie die der beiden vorher genannten Ärzte; daraus würde sich erklären, dass die Empiriker ihre Schule auf ihn zurückführten, vgl. seine Fragrnente bei M. Wellmann a. a. O. 108f.