Aius Locutius (Loquens Cic.), römischer deus indiges, bei dem derselbe Begriff durch zwei sinnverwandte Worte ausgedrückt ist (vgl. Anna Perenna, Vica Pota etc.). Im J. 363 = 391 liess sich in Rom zur Nachtzeit eine Stimme hören, welche die Annäherung der Gallier verkündete; da sie damals unbeachtet geblieben war, so wurde ein Jahr darauf nach Besiegung der Gallier zur Sühne für den begangenen Frevel von Camillus dem A. L. ein Heiligtum errichtet, und zwar an der Stelle, wo die Stimme gehört worden war, d. h. an der Nova Via oberhalb des Tempels der Vesta. Liv. V 36, 6. 50, 5. 52, 11. Cic. de div. I 101. II 69. Varro b. Gell. XVI 17, 2. Arnob. I 28. Plut. Cam. 14. 30; de fort. Rom. 5. Der genau am Ende der Nova Via beim Einmünden in die Sacra Via gefundene Altar mit der Inschrift sei deo sei deivae sac(rum) C. Sextius C. f. Calvinus pr(aetor) de senati sententia restituit (CIL I 632 = VI 110) steht zu jenem Heiligtume in keiner Beziehung.