Aisakos (Αἴσακος ‚Lorbeerreis‘ s. Hesych.). 1) Sohn des Priamos und der Arisbe (s. d.), der Tochter des Merops (Apollod. III 12, 5. Schol. V Hom. Il. XXIV 497) oder der Alexirrhoe (s. d.), der Tochter des Flussgottes Granikos (Ov. met. [1047] XI 763), erlernte von seinem Grossvater, einem berühmten Seher (Hom. Il. II 831), die Wahrsagekunst und prophezeite dem Priamos den Untergang Troias durch das Kind, mit dem Hekabe gerade schwanger ging (Apollod. III 12, 5, 3. Lykophr. 224 m. Schol. und Tzetz.); vgl. Knaack Jahrb. f. Philol. 1888, 146. Als er den Verlust seiner Gemahlin Asterope, der Tochter des Flussgottes Kebren, unablässig betrauerte, wurde er in einen Vogel verwandelt. Apollod. a. a. O. Bei Ovid (und dem aus gleicher Quelle schöpfenden Schol. Verg. Aen. IV 254) verfolgt er die Tochter des Kebren, Hesperie, die auf der Flucht von einer Schlange gestochen wird und stirbt. A. stürzt sich vor Verzweiflung ins Meer, aber Tethys fängt ihn auf und verwandelt ihn in einen Taucher (mergus). Rationalistische Sagenwendung: Schol. Verg. Aen. V 128.