4) Sohn des Kresphontes und der Merope, der Tochter des Kypselos, also Urenkel des Vorigen, messenischer König. Die ältere Sage über ihn liegt in doppelter Brechung vor. Nach Pausanias wird Kresphontes als Volksfreund von den Grossen seines Staates entthront, seine Söhne getötet, mit Ausnahme des A., der zu seinem Grossvater Kypselos nach Trapezus geschafft wird und dort aufwächst, bis ihn die Arkader unter Führung des Holaias, des Bruders der Merope, und die Herakliden zu Argos und Sparta zurückführen. Er bestraft die Mörder seines Vaters, versöhnt Vornehme und Volk und regiert so trefflich, dass sein Geschlecht nicht mehr Herakliden, sondern Aipytiden heisst. Paus. IV 3, 6–9. VIII 5, 7. Isokr. VI 23. 31. Nach Nikolaos von Damaskos dagegen (frg. 33. 34 Dind. = FHG III 377) wird A. von Merope bei einem Besuche ihres Vaters in Trapezus geboren, seine Brüder nach der Ermordung des Kresphontes dem Kypselos von den Mördern abgelistet und getötet, er allein bleibt bei Kypselos und rettet so sein Leben. Später wird er zurückgeführt, bestraft die Mörder, erfreut sich aber nicht der Liebe seines Volkes. In den messenischen Kriegen soll dann aus dem Geschlechte des A. nach einem Orakel eine Jungfrau geopfert werden, um Messenien zu retten. Nach dem einen Bericht knüpfen sich [1046] daran die Geschichten des Lykiskos und der Tochter des Aristodemos, und das Opfer kommt nicht zu stande. Paus. IV 9, 4–9. In dem andern Bericht ist das Opfer unmöglich, weil A. und sein Geschlecht unrein sind. Das letztere dürfte mit der Rückführung des A. durch den Landesfeind zusammenhängen. Oinomaos bei Euseb. praep. ev. V 27, 4. 5. Die Rückkehr des A. lieferte dem Euripides den Rahmen zu seinem Kresphontes; doch nannte Euripides den Sohn der Merope nicht A., sondern nach dem Vater Kresphontes. Nauck frg. trag. gr.² p. 497ff. Von Euripides hängt die spätere mythographische Tradition ab, darunter auch Apollod. bibl. II 8, 4–6, wo indessen aus der älteren Sage der Name A. beibehalten ist.