Aigosthena (τὰ Αἰγόσθενα), Stadt an der Nordwestküste von Megaris, am Wege vom Peloponnes nach Boeotien, beim heutigen Porto Germano, deren Ringmauer zum Teil noch in ihrer ursprünglichen Höhe (12–16 Fuss) und mit ihren Türmen erhalten ist; vgl. Ross Archaeol. Aufs. I 236f. Längere Zeit hat die Stadt zum boeotischen Bunde gehört, dessen Vertretung in Onchestos zusammenkam, s. Le Bas-Foucart nr. 1ff., bes. S. 2 und 19 gegen Boeckh Monatsber. d. Berl. Akad. 1857, 485. Unter den Heiligtümern der Stadt war das angesehenste das Μελαμπόδειον, dem Seher Melampus geweiht, welchem man alljährlich ein Fest feierte, s. Inschrift bei Boeckh a. a. O. 484. Le Bas-Foucart nr. 1f. Paus. I 44, 5. Sonst vgl. Xen. hell. V 4, 18. VI 4, 26. Skyl. 39. Plin. n. h. IV 23. Athen. X 440. Unter dem Namen Aigostheneia von Arkadios zu Phokis gerechnet (Steph. Byz.) und so bei Ptolem. III 15, 18. Vgl. Athen. Mitt. V III 187. Münzen Head HN 329. Inschriften auch Bull. hell. IX 318.
Ausführliche Beschreibung mit zwei Plänen und Abbildungen E. F. Benson Aegosthena, Journ. hell. stud. XV (1895) 314ff. Kalliope GiannulidisΑἰγόσθενα, Πλάτων XVI (1964) 143ff. etc. etc.