Agenius Urbicus wird in den gromatischen Pandekten als Verfasser 1) einer stark verstümmelten Schrift de controversiis agrorum (röm. Feldmesser 59–90) und 2) eines commentum de agrorum qualitate und abermals de controversiis (ebenda 1–26) bezeichnet; letztere Schrift ist der ersten gegenüber im wesentlichen nur ein Auszug, von christlicher Hand durchgeführt, und durch Citate aus Hygin erweitert. Das commentum ist insofern nutzbar, als es an zahlreichen Stellen die Lücken des ursprünglichen Werkes des A. U. ausfüllt. Denn von diesem ist ‚der erste Teil nur zufällig durch den Verlust vieler Blätter verstümmelt, der zweite absichtlich verkürzt von einem Naseweisen, der das ganze Werk für sich oder für seine Schüler zu weitläufig fand‘ (Lachmann II 130). Auch die unter 1) angeführte Schrift weist, wenigstens in ihrer gegenwärtigen Gestalt, auf einen christlichen Bearbeiter hin. Wertvoll ist der Nachlass des A. U. hauptsächlich dort, wo er Frontins gromatische Arbeiten wörtlich ausschreibt. Ein Urbicus, vielleicht eben dieser, wird vom Verfasser des Liber coloniarum 246, 16 citiert: ex commentario Urbici edictorum VI Caesaris. Die Schreibung des ersten Namens ist (Genetiv) aggeni 1, 6, ageni 59, 1. 403, 23; eine andere Erwähnung desselben Namens ist meines Wissens bisher nicht bekannt geworden.