Aesernia (Αἰσερνία; Einwohner Aeserninus), Stadt in Samnium, wenig östlich der Quellen des Volturnus, wird zuerst (abgesehen von der wahrscheinlich corrupten Stelle Liv. X 31, 1) erwähnt gelegentlich der Deduction einer latinischen Colonie (Liv. ep. XVI. Vell. I 14, 8) im J. 491 = 263. Die Stadt übte das Münzrecht (Kupferstücke mit AISERNINO häufig: Mommsen röm. Münzw. 117. 316. CIL I 20) und stellte eigene Truppencontingente (turma Aesernina bei Liv. XLIV 40, 6). Im zweiten punischen Kriege hielt A. treu zu den Römern (Liv. XXVII 10, 8. Sil. Ital. VIII 568), fiel im Bundesgenossenkriege in die Hand der Italiker (Liv. ep. LXXII. LXXIII. Appian. b. c. I 41) und blieb nach dem Falle von Corfinium ein Hauptstützpunkt der Bundesgenossen (Diodor. exc. Vat. p. 539). Von Sulla ganz am Ende des Krieges erobert (Liv. [685] epit. LXXXIX, wo der Name in . . mtam verderbt), war A. zu Anfang der Kaiserzeit durch die Kriegsgeschicke sehr zurückgekommen (Αἰσερνία ἀνῃρημένη Strab. III 238). Es gehörte zur Tribus Tromentina (vgl. Kubitschek Imp. Rom. trib. descr. 58); die Verfassung war municipal, (die Angabe des Liber coloniarum p. 233. 260 über Deduction einer Colonie lege Iulia ist irrig). Erwähnt Plin. III 107. Ptolem. III 1, 58. Itin. Anton. 102. Tab. Peuting. Noch jetzt Isernia. Inschriften CIL IX 2628–2769. Vgl. Garrucci la storia di Isernia (Neapel 1848). Not. d. scavi 1890, 46.