Abia (CIG 1457 u. a.) oder Abea (CIG 1307. 1463. Ross Reisen im Peloponnes I 8), die südlichste Stadt des östlichen Messenien, an der Küste, 20 Stadien nördlich von der Χοίριος νάπη, welche wenigstens in der späteren Zeit die Grenze zwischen Lakonien und Messenien bildete, gelegen. Die einheimische Tradition identificierte sie mit dem homerischen Ἰρή (Il. IX 150) und berichtete: nachdem die von Hyllos geführten Dorier aus dem Peloponnes zurückgeworfen worden seien, habe sich Abia, die Amme des Glenos, Sohnes des Herakles von der Deianeira, hierher geflüchtet und hier dem Herakles ein Heiligtum erbaut; nach der Besitznahme des Peloponnes durch die Dorier habe dann Kresphontes der Stadt den Namen der Abia beigelegt. (Paus. III 30, 1). Ausser dem Herakles hatte auch Asklepios hier ein Heiligtum (Paus. 1. c.). Im J. 181 v. Chr. riss sich A. zugleich mit Thuria und Pharai von Messenien los, um als selbständiges Glied dem achaeischen Bunde beizutreten (Polyb. XXV 1), und noch Plinius (n. h. IV 22) rechnet die Abeatae zu den achaeischen Städten, d. h. zu denen, welche noch wenigstens der äusseren Form nach in einem engern Bundesverhältnisse, einem Schatten des alten achaeischen Bundes, zueinander standen. Noch jetzt findet man einige Mauerreste, Hafendämme und Inschriftsteine von der alten Stadt drei Viertelstunden südlich vom Dorfe Armyros auf einer flachen Uferhöhe, an einem jetzt Παλαιὰ Μαντίνεια genannten Platze; vgl. Leake Morea I 324ff. Curtius[WS 1] Peloponnes II 159f.