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RE:Aëtites

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Gesteinsart, die beim Schütteln klappert
Band I,1 (1893) S. 704 (IA)–705 (IA)
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Aëtites, von Ἀετός, Adlerstein. Der A. wird von Dioskorides (V 160) und Plinius (n. h. X 12), der auch den Namen Gagites angiebt, als ein Stein beschrieben, der beim Schütteln klappert nach Art der gelben Thoneisensteinconcretionen mit lockerem Kern, die darnach von späteren Schriftstellern mit diesem Namen bezeichnet wurden. Der A. wurde als Heilmittel in vielen Fällen gepriesen (in Ägypten nach Sprengel Versuch einer pragmat. Gesch. der Arzneikunde I 92 gegen Wasser- und Windsucht), namentlich aber von schwangeren Frauen als Amulet getragen, das vor zu früher Niederkunft schützen sollte, auch zu gleichem Zweck trächtigen Tieren angebunden. Plin. n. h. X 12. XXXVI 151. Dionys. de aucup. I 1. Nach Lucan (VI 676) scheint der A. auch beim Zaubern benutzt worden zu sein. Als wirksam galten nur die wirklich dem Nest eines Adlers entnommenen Steine. Man fand angeblich in jedem Nest deren zwei, einen weichen „weiblichen“ und einen harten „männlichen“. Plinius (n. h. XXXVI 149ff.) beschreibt 4 Arten, aus Afrika, Arabien, Cypern und Taphiusa. Nach Dionysius a. a. O. kommen sie im Kaukasus und am Meeresufer vor, nach Solinus (38) vorzugsweise in Persien. Nach Plinius (n. h. X 12) können die Adler ohne diese Steine nicht hecken, nach der älteren ägyptischen Fabel dagegen tragen die Adler dieselben in ihr Nest, um es sicherer und fester zu machen, insbesondere wohl gegen Feuer (Horapollo II 49); denn der A. ist nicht nur selbst unverbrennlich (Plin. n. h. X 12), sondern hat auch die Kraft, das Feuer zu dämpfen, z. B. wenn er in siedendes Wasser geworfen wird. Vgl. Eutecnii paraphr. Oppiani, vel potius Dionysii libr. de aucupio I ed. Joh. Gottl. Schneider 1776. Salmasius [705] zu Solinus cap. 38 p. 712ff. O. Keller Tiere des klass. Altertums 269ff.

[Nies. ]