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RE:Ῥαῦκος

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Rhaukos, mittelkretische Stadt
Band I A,1 (1914) S. 288
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Ῥαῦκος (ἡ Ῥαῦκος Münzen Vgl. CIG II 3051. Polyb. XXXI 1. Scyl. 47 [cod. Βαῦκος]. Hermol.-Steph. Byz.; Tzetz. Lycophr. 1304 Δραύκη;. Einheimische Namensform vielleicht Ῥῶκος; [vgl. Inschrift o.])‚ Stadt im südlichen Inneren (Hermol.-Steph. Byz.) der Insel Kreta, zwischen Gortyn und Knosos. Nach Aelian. hist. an. XVII 35 sollen die Einwohner der ältesten Stadt durch Bienen aus ihrem Wohnsitz an der kretischen Ide vertrieben werden sein. Das spätere Ῥ. lag am Ostabhang der kretischen Ide, etwas östlich von dem jetzigen Ort Ajos Myron im Bezirk Iraklion. Spratt (Travels and Res. in Crete I 85) vermutete, die Überreste von Ῥ. seien beim jetzigen Rocca (italienische Bezeichnung) oder Kari Κανὶ Καστέλλι zu suchen. Da die Münzen von Ῥ. (HeadSworonos Ἱστορ. Νομισμ. 602) zumeist (auch die ältesten mit Quadratum incusum) auf Poseidonkult (Av. Poseidon in verschiedenartiger Darstellung, Büste des Poseidon, Delphine, : Dreizack, Delphine) hinweisen, so hat man vermutet, daß zu Ῥ. schon in frühen Zeiten eine Hafenstadt gehört haben müsse, und hat dafür, da im Süden von Ῥ. das Gebiet Gortynaia (s. o. Bd. VII S. 1671) anstieß, das nordwestlich davon gelegene Tylisós (jetyt Týlissos) angesprochen. Da aber Tylisos zwischen 400 und 300 v. Chr. Silberstatere prägte, so war es entweder erst vom Ende des 4. vorchristlichen Jhdts. Ῥ. unterworfen oder aber vorher untertan und dann zwischen 400 und 300 frei. Es finden sich aber auch in anderen griechischen Binnenstädten (z. B. Mantineia und einigen thessalischen Landstädten) Poseidonkulte. Im Anfang des 2. vorchristlichen Jhdts. Vertrag mit Teos bezüglich des Asylrechts dieser Stadt (CIG 3051). 184 v. Chr. Protokosmos Kydas von Gortyn entreißt im Bunde mit den Lyktiern und Rhaukiern den Knosiern die kretischen Gebiete von Lykastos und Diatonion und gibt das erste an Ῥ. (Polyb. XXII 19 H.). Den Knosiern wird Lykastion später zurückgegeben. 165 v. Chr. verbündet sich Gortyn mit Knosos, um Ῥ. mit Gewalt zu erobern (Polyb. XXXI 1 H.). Das Gebiet von Ῥ. wurde nach der Eroberung jedenfalls zwischen dessen Gegnern aufgeteilt. Bursian (a. a. O.) glaubte, das Ptolem. III 15, 7 M. zwischen Gortyn und Knosos aufgeführte Pannona sei mit Ῥ. zu identifizieren. Ῥ. kommt aber für Ptolemaios als bestehende Stadt nicht mehr in Betracht.

Nachträge und Berichtigungen

Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Band R (1980) S. 198
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Rhaukos

Mittelkret. Stadt. S VII.