Χαμαίπιτυς,[WS 1] Heilpflanze. Eine Art Günsel (Aiuga Iva L.), die auf Euboia auch σιδηρῖτις hiess (Dios. II 117. IV 36). Darum findet Murr (Pflanzenwelt in d. griech. Myth. 222) sie in der sechsten Art ἀχίλλειος = Ἀχιλλέως σιδηρῖτις wieder, die Plinius (n. h. XXV 42ff.) beschreibt. Vgl. Fraas Flor. cl. 172. Die Seher nannten sie αἷμα Ἀθηνᾶς, da ihre Blüten purpurrot sind und die Sage von der Entstehung aus Athenes zur Erde fallenden Blutstropfen veranlassten. Galenus verwendete sie zur Heilung bösartiger Geschwüre (Berendes Pharm. d. alt. Culturvölker II 70). Celsus (med. V 4) nennt χ. unter den schweisstreibenden Mitteln, Scribonius Largus (comp. 188) empfiehlt sie abgekocht und mit Wein vermischt als Gegenmittel gegen Aconit-Vergiftung, Marcellus (medicam. 30, 43) aber als Abführmittel u. dgl. (30, 54. 7, 18). Wittstein (Etym.-bot. Lex. 1856) erklärt den Namen dadurch, dass das Pflänzchen einer ‚Fichte en miniature‘ gleiche.