Σαβαδεῖβαι νῆσοι (Ptolem. VII 2, 28), drei von Menschenfressern bewohnte Inseln südlich von India extra Gangem. Man hat sie an den verschiedensten Stellen des Hinterindischen Archipels vermutet, und in der Tat ist es nicht möglich, sie ohne allen Zweifel zu identifizieren. Jedoch dürfen wir aus der Ptolemaioskarte folgendes mit einiger Wahrscheinlichkeit schließen. Vorausgesetzt, daß Ptolemaios, als er die Marinoskarte von Hinterindien in westlicher Richtung um 45° verkürzte (Näheres s. im Art. Ἰαβαδίου νῆσος), die S. in einer zu ihrer Umgebung durchaus entsprechenden Lage gebracht hat, dann muß sie schon Marinos längs der Seeroute von Taprobane nach Iabadiu (s. d.), zugleich aber genau südlich von Sabana, der Südspitze der Goldenen Chersones, eingetragen haben. Als eine Inselgruppe auf dem Seewege zwischen Ceylon und Java lassen sie sich schwerlich feststellen, da bereits die westlich von ihnen gelegenen Inseln der Sindai auf das von Java nur durch die Sundastraße getrennte Sumatra hinweisen. Daher scheint es, daß allein die südliche Lage zu Sabana (s. d.), dem alten Singapur, auf bestimmten Mitteilungen beruht. Vermutlich soll damit eine Beziehung zur Singapurstraße ausgedrückt werden; wenn dabei die Inseln vom Festlande aus weit ins Meer hinausgeworfen sind, so ist das bei Marinos nichts Außergewöhnliches. Beachtet man ferner, daß von dem Inselnamen die beiden letzten Silben -δεῖβαι sich leicht auf sanskr. dvîpa = Insel zurückführen lassen, so erhält der Name die Bedeutung ,Inseln bei Sabana‘. Diese Bezeichnung paßt am besten auf den Riou-Archipel südlich der Singapurstraße (vgl. Herrmann Die alten Verkehrswege zwischen Indien und Süd-China nach Ptolemäus, Ztschr. d. Ges. f. Erdk. Berlin 1913, 776, 779).