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Εὐμηλίδαι, Phretrie in Neapel, bezeugt durch die beiden Neapolitaner Inschriften IG XIV 715 (Εὔμηλον θεὸν πατρῷον φρήτορσιν Εὐμηλειδῶν ... ἀνεθηκεν ...) und 748, eine im J. 171 n. Chr. von den Εὐμηλείδαι φρήτορες gesetzte Ehreninschrift für einen Sieger. Der Name der Phretrie, der der Phretrieneinteilung der Mutterstadt Kyme entspricht (Beloch Campanien2 41. 147f.), ist also patronymisch von dem Heros Εὔμηλος, dem θεὸς πατρῷος der Phretrie, abgeleitet, gerade so wie die Εὐνοστίδαι nach Eunostos und die Ἀντινοΐται nach Antinoos heißen (vgl. Eunostidai Nr. 2). Näheres über diesen Heros Eumelos ist nicht auszumachen. An den bei Homer genannten thessalischen Heros dieses Namens, den Sohn des Admetos und der Alkestis, zu denken, wie das Beloch (a. a. O. 148) tut, der darin eine Erinnerung an die Hestiaeer von Oreos erkennt, ist schwerlich richtig; auch Vollmer (im Kommentar zu Statius Silvae S. 490) lehnt das ab. Die anderen aus der literarischen Überlieferung bekannten Heroen des Namens Eumelos (s. d.) sind erst recht ausgeschlossen. Vermutlich war es ein euboeischer oder boiotischer Lokalheros, über den wir sonst nichts wissen, wie ja auch die Überlieferung über den Heros Eunostos nur auf einer Zufallsquelle beruht. Daß aber Eumelos in Kyme und Neapel eine erheblichere lokale Bedeutung gehabt haben muß, geht daraus hervor, daß Stat. silv. IV 8, 49 Parthenope felix Eumelis, d. h. Tochter des Eumelos, nennt.