Δικότυλoν‚[WS 1] nämlich μέτρoν‚ ein von den neueren Metrologen nach Analogie von διχοίνικον (s. d.), διμέδιμνον (Hesych. s. v.)‚ δίμνουν (s. d.) u. s. w. gebildeter Ausdruck‚ um die Teilmasse der verschiedenen griechischen und römisch-provincialen Systeme mit den römischen Sextare, der auf zwei attische Kotylen normiert und als ξέστης in die provincialen Masse eingereiht war, passend vergleichen zu können. Denn von dem ἑκτεύς, dem Sechstel des griechischen Medimnos, aus lässt sich eine fortschreitende Halbierung des Hohlmasses verfolgen‚ die durch die Nominale ἡμίεκτον = ‚ διχοίνικον = , χοῖνιξ = , κοτύλη = dargestellt und durch das δ. = vervollständigt wird. Aus den Zusammenstellungen unter χοῖνιξ und χοῦς geht hervor, dass der römische Sextar (= 2 att. Kotylen) zur aeginaeischen Doppelkotyle sich wie 27 : 25 verhielt und die lakonische Doppelkotyle anderthalbmal so gross war als die aeginaeische. Indem wir nun vom Sextar = 0,547 l. rückwärts schreiten‚ gelangen wir zu einem aeginaeischen Dikotylon von 0,506 l. und zu einem lakonischen Dikotylon von 0,76 l. Ersteres ist systemgemäss der 72ste Teil des aeginaeischen Metretes im Betrage von 36,45 l. (= 1 altägypt. Artabe), letzteres des lakonischen ἑκτεύς, dessen Betrag von 12,15 l. sich als identisch mit einem in Vorderasien gebräuchlichen Hohlmass, dem sog. phönikischen Saton, ergiebt. Dieses wiederum ist = der altägyptischen Artabe, deren auf 36,45 l. zu beziffernder Betrag durch altägyptische Gewichtstücke und Massgefässe gesichert ist. Die Wortbildung δικότυλoς bestätigt Aristot. de part. animal. IV 685 b 13; anim. hist. IV 523 b 28 u. ö.; doch liegt bei ihm die Bedeutung von κοτύλη als Saugwarze der Meerpolypen zu Grunde.