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Διελκυστίνδα, ein nach Poll. IX 112 und Hesych. meist in der Palaestra, aber auch sonst geübtes Knabenspiel. Nach Pollux teilten sich die Knaben in zwei Parteien, deren jede die Gegner einzeln (καθ’ ἕνα) auf ihre Seite herüberzuziehen suchte. Da hiefür eine Grenzlinie nötig war, so wird wohl dasselbe Spiel gemeint sein bei Plato Theaet. 181 A, wo es von den διὰ γραμμῆς παίζοντες heisst, dass sie, von beiden Parteien gefasst, nach entgegengesetzten Seiten gezogen werden. Es war also nicht nötig, dass sich die Gegner paarweise gegenüber standen, sondern es kam vor, dass zwei Hauptkämpfer von den Genossen rückwärts gefasst und dadurch ihre Zugkraft verstärkt wurde. Es ist anzunehmen, dass die Herübergezogenen sich nicht weiter am Kampfe beteiligten, ihre freigewordenen Gegner aber, wenn nicht gleichzeitig einer der Gegenpartei freigeworden war, in der angegebenen Weise die Genossen verstärkten. Grasberger Erziehung u. Unterricht I 98. Becq de Fouquières Jeux des anciens² 94.