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Διαύλιον. In den Hss. von Aristophanes ,Fröschen‘ findet sich zwischen V. 1263 u. 1264 die Bemerkung διαύλιον προσαυλεῖ, wozu die Scholien (mit dem Lemma δ. διαυλεῖ τις) bemerken: τοῦτο παρεπιγραφή, ὥσπερ καὶ ἄλλα πολλάκις, φασὶ δὲ δ. λέγεσθαι, ὅταν ἡσυχίας πάντων γενομένης ἔνδον ὁ αὐλητὴς ᾄση] (= Schol. zu V. 1251, vgl. Schol. zu V. 269. Suid. s. v.). Die Angabe, dass der Flötenspieler bei dem δ. ,drinnen‘, d. h. hinter der Skene steht, ist ein Irrtum, der aus der verwandten Parepigraphe in dem Text der Frösche‘ zu V. 311 (αὐλεῖ τις ἔνδοθεν) geschöpft ist (vgl. Schol. Ran. 312 und Schol. Av. 222). Gegen die falschen Schlüsse, die andere Interpreten aus dieser Notiz gezogen haben, wendet sich Graf Rh. Mus. XLVI 71. Richtiger ist die Definition bei Hesych.: δ. ὁπόταν ἐν τοῖς μέλεσι μεταξὺ παραβάλλῃ μέλος τι ὁ ποιητὴς παρασιωπήσαντος τοῦ χοροῦ, παρὰ δὲ τοῖς μουσικοῖς τὰ τοιαῦτα μεσαύλια (vgl. Eustath. zu Il. XI 547 p. 862, 19: ἦν δέ φασι καὶ μεσαύλιον κροῦμα τι μεταξὺ τῆς ᾠδῆς αὐλούμενον. Aristid. Quint. 1 p. 26: τὰ ἐν ταῖς ᾠδαῖς μεσαυλικὰ ἢ ψιλὰ κρούματα). Offenbar bezeichnet δ. (im Gegensatz zu
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ὑπαυλεῖν und προσαυλεῖν) ein Flötensolo, das als Präludium (das genauer auch als προαύλιον bezeichnet wird, Phot. s. v.) oder Zwischenspiel zwischen gesprochene oder gesungene Partien des Dramas eingeschoben wurde. Über die Verwendung der Flöte im Drama s. Komodia und Tragodia.